Schon mal überlegt, warum es doch einige private Hobbyisten gibt, die Geld, Leben und Gesundheit riskieren, bloß um eine Goldene Leberkäs-Semmel zu gewinnen? – Demjenigen, der das weiß, dem muss man das nicht erklären, demjenigen, der das nicht begreift, dem kann man es nicht erklären. – Hier dennoch der Versuch eines Erklärungs-Spagats.

Lasst mich einwenig ausholen. Warum treffen sich Männer, warum sind sie freundlich zueinander, warum netzwerken sie? – Weil sie etwas voneinander wollen, oder sich etwas erwarten. Einen beruflichen Vorteil, ein gutes G’schäfterl, oder weil sie einem anderen die Frau ausspannen wollen. (Letzeres natürlich nicht für ein ganzes Leben, sondern einfach nur weil mans kann.) Oder schlicht und ergreifend, um Schwänze zu vergleichen.

Gut, letzeres spielt zum oben genannten Thema eine gewisse Rolle. Stimmt. – Der Rest im Regelfall allerdings nicht, denn im Grunde geht es einfach nur um ein Duell. – Oder besser gesagt, um einen ganzen Reigen an Duellen.

Zunächst mal das grundlegende Duell gegen sich selbst. Gegen seine Ängste, gegen die Komfort-Zone, gegen das Sicherheitsdenken, das unser Leben gefesselt hat, gegen die eigenen Limits und die Schranken im Kopf. Dann das Duell gegen die (Runden-)Zeit und erst zuletzt erst das Duell gegen den, der gerade vor dir fährt.

Klare Regeln. Respekt voreinander, das Brüllen des Motors und das eigene Schaufen unter dem Helm in den Ohren, Adrenalin im Blut. – Ein Cocktail, den man sonst im Leben so brutal und unmittelbar niemals serviert bekommt, wie auch die kristalline Klarheit von Ursache (Sturz) und Wirkung (Aua) nicht.

Im normalen Leben kann man sich noch herauslarvieren, oder davonrennen, oder lügen ohne rot zu werden. – Bei einem Rennen prackts dich auf, oder du bist vorne.

Und: Man will von einem anderen nichts. Man ist mit dem Tun beschäftigt, denn wenn du an etwas anderes denkst dann … (siehe: Ursache & Wirkung).

Faszinierend dabei ist aber, dass das zusammenschweisst, wenn der Helm herunten ist. Den Zahnarzt mit dem General, den Tischler mit dem Werber, den Koch mit dem LKW-Fahrer. Denn in diesem Setting kommen Tiefen und Untiefen wesentlich schneller zum Tragen als im Leben ausserhalb dieses Habitats. Man weiss gleich woran man ist. Am Quatscher, Schnorrer, Abstauber, Sir, Profi, Schweiger, Klugscheisser, Alleswisser, … – Wie in einem Western.

Und das ist irgendwie schön. – Weil es pur ist.