Manchmal frage ich mich, wie ich meine Kindheit und Jugend überlebt habe. – Ohne Helm, Ellenbogen-, Knie- und Scheinbein-Schützer. Auf diversen, klapprigen Fahrrädern, auf Skateboards, Roller-Blades, 2 Meter 10 langen Holzbrettern, die so schwer waren wie ich und zu denen wir “Schi” sagten. Auf einem Moped, das bergab laut Tacho 110 rannte … Jo, ich hab’ das alles überlebt. – Und meine Compagnons auch. – Und das Schöne daran: Wir haben uns jede Menge zu erzählen, von damals. – Immer noch …!
Nicht falsch verstehen: Ich wünsche mir nicht die damalige Unvernunft zurück, sondern ich wünsche mir die uns permanent in allem umgebende Angst weg, mehr noch, ich verfluche sie, weil sie uns alles nimmt, was das Leben lebenswert macht. – Freiheit zum Beispiel.
Hätte man mich damals (also so zirka vor 40 Jahren) in Krypto-Schlaf versetzt und hätte man mich gerade eben jetzt wieder aufgeweckt, ich würde nur mehr “Mimimi …!” hören. “Mimimi …! – Wir werden alle sterben!”, “Mimimi …! Das ist unvernünftig!”, “Mimimi …! Das ist verantwortungslos!”
Ja, stimmt, wir werden alle sterben. – Fix! – Aber bis dahin will ich mir schon einwenig aussuchen, welchen Unvernünften ich fröne, insbesondere wenn sie Spass machen, keinem anderen schaden und ein gutes G’schichtl werden. (Zum Erzählen … die Compagnons von damals … versteht ihr?)
So, und warum jetzt mein ganzes Gezeter, das ja auch schon fast an “Mimimi…!” erinnert, hier zum Thema “Motorsport is dangerous”? – Ja Himmelherrgott, weil da das “Mimimi …!” auch schon fröhliche Urstände feiert. Puffts mal einen irgendwo auf und gibt es Aua, werden ganze Rennstrecken umgebaut. Experten beraten und kommen zum Ergebnis: “Jo, g’fährlich isses scho …!” – Ach ne, echt jetzt? Und die Experten werden zu Interviews gebeten, wo sie nicht alles sagen dürfen. Zum Beispiel: “Was kackts euch an? Motorsport ist gefährlich, das muss jedem bewusst sein. Und wenn du im Motorradrennen stürzt, dann tut es immer weh. – Und die Frage ist nicht ob du stürzt, sondern wann.”
Freunde, lassen wir die Kirche im Dorf. – Das Leben ist ebenso lebens-gefährlich wie lebens-wert. Das ist nunmal Fakt.
Ich guck dann mal zur Entspannung Uli Emanuele wie er mit einem Wingsuit und über 200 km/h durch ein etwas über zwei Meter breites Loch in einem Felsen brettert. – Er ist inzwischen tot. Gott hab ihn selig. – Gestorben, als er für 08/15 Werbeaufnahmen mit dem Gleitschirm von einem Hausdach sprang. – Na? Sagt euch das was?